Tierheim in Nettetal Große Augen, niedliche Nase – Snoopy war heftig umworben
Nettetal-Lobberich · Wer treuherzig gucken kann, findet schon jemanden, der sich in ihn verliebt. So ging es auch dem kleinen Malteser-Rüden Snoopy aus dem Tierheim. Kaum hatten wir über seine Suche nach einem neuen Zuhause berichtet, meldeten sich viele Interessenten.
28.02.2024, 12:45 Uhr
Ein Kindchenschema wie aus dem Bilderbuch: Große dunkle Kulleraugen blicken den Betrachter an. Dazu noch eine niedliche kleine Nase in einem fast herzförmig anmutenden Köpfchen. Die Ausrufe „Oh, wie niedlich“ sind vorprogrammiert und dann klingeln auch die Telefone im Matthias-Neelen-Tierheim in Lobberich. „Snoopy, unser kleiner Malteser entspricht genau diesem Bild“, sagt dessen Leiter Ralf Erdmann. Als unsere Redaktion Snoopy vor einigen Tagen vorstellte und über seine Suche nach einem neuen Zuhause berichtete, gab es im Tierheim gleich etliche Anrufe von Interessierten, die den kleinen Malteserrüden gerne haben wollten.
Damit begann im Tierheim das sorgfältige Sortieren der Bewerbungen, denn: „Es muss passen“, sagt Erdmann. Dem Heim geht es nicht einfach ums schnelle Vermitteln der dort lebenden Tiere, sondern darum, dass die Hunde, Katzen und anderen Kleintiere ein wirkliches Zuhause finden. „Es bringt uns nichts, wenn wir nach dem Motto ,Hauptsache weg’ vermitteln. Es nutzt niemanden etwas, wenn das Tier dann nach zwei Wochen wieder im Tierheim landet, weil es eben nicht gepasst hat“, sagt Erdmann. Im Fall Snoopy hat das Tierheim-Team jemanden gefunden, der offenbar passt: Der Rüde hat inzwischen eine neue Besitzerin.
Gerade bei Tieren, die süß und niedlich wirken, ist die Nachfrage in der Regel groß. Welpen und Jungkatzen sind so um ein Vielfaches einfacher zu vermitteln als bereits ausgewachsene Tiere. Ältere Tiere haben es generell schwer in der Vermittlung. Auch kranke oder behinderte Tiere oder solche, die nicht so einfach im Umgang sind, möchte kaum jemand haben. Hunde, die nicht direkt freundlich auf einen fremden Menschen zugehen, sondern sich zurückhaltend zeigen oder gar vor Unsicherheit bellen, erfreuen sich keiner großen Nachfrage.
Generell ist die Variante „völlig unproblematisch, jung und niedlich“ der Favorit. Dabei kann auch beispielsweise ein Hund, der auf den ersten Blick etwas schwierig anmutet, ein Kamerad fürs Leben werden. „Man muss sich nur etwas Zeit nehmen, um einen solchen Hund kennenzulernen“, sagt Erdmann. Kevin, ein Rottweiler hatte diese Chance nie. Er lebte bis zu seinem Ende zehneinhalb Jahre im Tierheim. Auch Mischling Teddy hat in den neun Jahren, die der 17 Jahre alte Rüde bereits im Tierheim lebt, keinen neuen Besitzer gefunden. „Teddy ist ein Fundtier. Leckerchen nimmt er von jedem ganz vorsichtig. Will jemand Fremdes ihn aber streicheln, schnappt er zu“, berichtet Erdmann.
Dass ein solch schwieriger Fall aber auch gelöst werden kann, zeigt das Beispiel von Krötchen, ein Malter-Jack-Russel-Mix, der sich von Fremden nicht anfassen ließ, gleich die Zähne zeigte und einfach nur frech war. „Wir hatten damals eine interessierte Frau, die über sechs Wochen täglich vorbeikam und Kontakt zu Krötchen hatte. Sie saß erst im Büro, wo Krötchen rumlief und wartete auf die erste Annäherung. Dann haben sich die beiden Stück für Stück kennengelernt“, erinnert sich Erdmann. Heute sind die Frau und Krötchen ein eingespieltes Mensch-Hund-Team.
In der Regel ist es vielen Menschen aber einfach zu anstrengend, einen Hund, den man nicht sofort mitnehmen kann, erst einmal kennenzulernen. So kommt es, dass manche Tierheimbewohner innerhalb von zwei Tagen einen neuen Besitzer finden und andere Tiere über Jahre im Tierheim leben und teilweise nie vermittelt werden. Und dann gibt es da noch ganz spezielle Tiere, die gar kein neues Zuhause haben möchten. Zwei davon leben aktuell im Tierheim. „Wir haben einen roten Kater und eine silberfarbene Katze, die wir schon mehrmals vermittelt haben. Sobald die beiden in einem neuen Daheim ankommen, verweigern sie das Futter. Sie fressen nichts, egal, was man ihnen vorsetzt. Kaum wieder im Tierheim angekommen, stürzen sie sich als Erstes auf das immer bereitstehende Trockenfutter“, erzählt Erdmann. Die beiden haben ihr Zuhause gefunden und das heißt Matthias-Neelen-Tierheim.
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